Wiesers Karriere ist eine lange und sie beginnt früh in den Hotels und Restaurants, die seine Familie im Gadertal führt. Der frühe Einstieg ermöglicht es ihm, Erfahrungen in den unterschiedlichen Rollen und verschiedensten Betrieben zu sammeln, bevor er die Führung des Traditionsbetriebes “Sport Hotel Teresa” übernimmt.
In den Jahren, in denen Robert Wieser für das Hotel verantwortlich zeichnet, erlebt dieses so etwas wie einen zweiten Frühling und kann an den Höhenflug der 1970er-Jahre anknüpfen. Der Erfolg gibt Robert auf ganzer Linie recht, die Eigentümer können das Hotel gewinnbringend verkaufen.
Mit dem Rückenwind des Erfolges übernimmt Wieser 2010 das Bozner Traditionsrestaurant “Zur Kaiserkron”. Dieses hat damals schwierige Zeiten hinter sich, war sogar einige Zeit lang geschlossen. In den ersten sechs Monaten nach der Wiedereröffnung ist deshalb ein bestimmtes Maß an Misstrauen und Skepsis seitens der Gäste spürbar.
Der Druck auf der neuen Führung ist daher riesig, doch Robert Wieser gilt als zäh und ambitioniert. Und er weiß: Das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, ist ein langwieriger Prozess, der mit Bescheidenheit und Demut angegangen werden muss.
In der Küche etwa setzt Robert – und das ist einmalig in Südtirol – auf einen Holzkohleofen, auf dem ein vorzügliches Grillhähnchen zubereitet wird. Es wird zum Aushängeschild des Restaurants, erlangt bald schon Kultstatus und erobert das Herz der Gäste.
Neben dem Hähnchen sind es aber auch stetige neue Schritte, die Wieser setzt, um die Beziehung zwischen Restaurant und Boznern zu befeuern. Dazu gehören der Weinausschank und eine Weinauswahl, die in Südtirol in Sachen Qualität und Wagemut ihresgleichen sucht.
Nach fünf Jahren harter Arbeit knüpft die Kaiserkron wieder an ihre ruhmreiche Vergangenheit an. Der Weg dorthin war für Robert allerdings eine Tour de Force. Trotzdem geht sein Blick in die Zukunft: Robert trifft sich mit seiner Schwester Monica und deren Ehemann Claudio, die damals seit einigen Jahren in Dubai leben und arbeiten. Ihnen schlägt er vor, die Kräfte zu bündeln und das Restaurant gemeinsam zu führen.
Das Angebot ist verlockend, Monica Wieser und Claudio Melis kehren nach Südtirol zurück und heben mit Robert das gemeinsame Projekt “Esemdemì” aus der Taufe. Das kennt indes nur ein Ziel: frischen Wind in das gastronomische Angebot in Südtirol zu bringen.